Die „Maveric“ besticht durch ihr futuristisches Design, das an einen Manta-Rochen erinnert.
Auf der Luftfahrtmesse in Singapur präsentierte Airbus den spektakulären Ansatz für einen möglichen Nachfolger der A320-Familie.
Airbus hat wichtige Weichen gestellt, die Luftfahrt zu revolutionieren und künftig umweltfreundlicher zu gestalten. Am 11. Februar präsentierte der Flugzeughersteller auf der größten asiatischen Luftfahrtmesse in Singapur das Konzept für einen spritsparenden Passagierjet von „morgen“.
Die „Maveric“ besticht durch futuristisches Design. Ihr sogenannter Blended-Wing-Body erinnert dabei an einen Manta-Rochen. Die Besonderheit ist ein abgeflachter Rumpf, dessen Form fließend in die Flügel übergeht. In den Tragflächen sind Sitze für rund 100 Passagiere untergebracht. Von den breiten Flügeln und dem reduzierten Luftwiderstand verspricht sich Airbus eine Kraftstoffersparnis von 20 Prozent gegenüber konventionellen Flugzeugen.
Ein Prototyp mit verkleinertem Maßstab wird bereits seit Sommer 2019 getestet. Das Modell besitzt eine Spannweite von 3,2 Metern und steht noch bis Mitte 2020 auf dem Prüfstand. Untersucht werden u.a. Fragen hinsichtlich des Antriebs und des Kabinenaufbaus. Airbus-Entwicklungschef Jean-Brice Dumont erklärte, man wolle durch das Entwickeln und Testen bahnbrechender Technologien auch in Zukunft zu den Pionieren des Fliegens gehören. Allerdings sei es noch zu früh zu sagen, ob die nächste Generation von Mittelstreckenjets wie die Maveric aussehe.
Das Konzept der Blended-Wing-Bodies eröffnet neue Möglichkeiten für die Antriebsart und ihre Platzierung. Statt wie bisher unter den Flügeln könnten die Triebwerke künftig eher mittig und hinten oberhalb der Passagiere montiert werden. Dies könnte einen niedrigeren Geräuschpegel im Flugzeuginneren bewirken. Noch unklar ist, ob zukünftige Modelle mit Fenstern ausgestattet würden. Die Alternative hierzu wären Bildschirme, welche Sonne, Wolken und Landschaften zeigen.
Mit der Maveric könnte Airbus also den spektakulären Ansatz für einen möglichen Nachfolger der A320-Familie gefunden haben. Vor allem die Neo-Version mit ihren verbrauchsarmen Triebwerken erfreut sich seit Jahren eines besonders großen Markterfolgs. Zurzeit verzeichnet Airbus über 6.000 Bestellungen seitens der Airlines. Um der hohen Nachfrage gerecht zu werden, weitet der Hersteller, wie am 17. Februar mitgeteilt, seine Produktionskapazität in Hamburg aus. Mit einer neuen Strukturmontage in der Hansestadt bereite man sich auf die Auslieferung der ersten A321XLR in 2023 vor. Das jüngste Flottenmodell ist auch gleichzeitig das reichweitenstärkste in der A320-Familie. Durch einen zusätzlichen Tank im Rumpf sind nunmehr Langstreckenflüge zum Beispiel aus Europa nach Amerika oder Asien möglich.